Schon seit einer Weile will ich meine Untersuchung über das Wetter fortsetzen, hatte aber irgendwie keinen Anlass. Jetzt habe ich ihn: Der Winter ist in Sichtweite gerückt.
Der November war wechselhaft, tagsüber halbwegs warm, nachts meist sehr frisch, ein par Tage gab es Schauer. Aber es ist immer relativ schnell und die trockene Erde hat im Nu alles Wasser aufgesogen.
Selbst der Regen hier ist trockener als in Deutschland, wie mir ein kleines Erlebnis zeigte: Eines morgens – ich war gerade auf der Arbeit – fing es an zu regnen. “Scheiße”, dachte ich, “Ich habe Wäsche draußen hängen. Die dürfte gerade trocken sein und weicht jetzt wieder völlig ein.” Aber sie war gerade mal feucht, als ich sie am Nachmittag endlich rein holen konnte. So ist es hier mit dem Regen. Es fällt gerade genug Wasser vom Himmel, um feuchte Flecken auf dem Boden zu hinterlassen.
Die Temperaturen waren insgesamt ungewöhnlich mild, meine Freundin Sal wunderte sich ständig über die hohen Temperaturen. Aber was heißt das? Dass es tagsüber oft fast so warm war, wie im Oktober, an die 20°. Aber nur noch nachmittags und nur noch in der Sonne. Die knallte immer noch, konnte die Luft aber nicht mehr aufwärmen. T-Shirt taugten bestenfalls noch für ein nachmittägliches Sonnenbad. Und die Nächte waren frisch, meinen warmen Pulli und meine langen Unterhosen habe ich schon gebraucht.
Und jetzt haben wir die nächste Stufe erreicht. Letzte Woche vermisste ich zum ersten Mal Handschuhe und Mütze, und Sonntag sah ich dann den offiziellen Winterboten: Die Gipfel der Sierra, die am Horizont aufragen, sind Schneegekrönt.
Damit fängt die richtige Kälte an.