Archive for Dezember, 2009

Schnee!

Dezember 15, 2009

Als ich Sonntag Abend nach hause lief konnte ich meinen Augen nicht trauen: Vom Himmel schwebten Schneeflocken! Sie waren winzig und nichts schien liegen zu bleiben, aber trotzdem betrachtete ich sie für einen Moment mit faszinierten Kinderaugen. Dann gewann die Müdigkeit und ich machte das ich ins Bett kam.

Gestern Morgen erlebte ich dann die große Überraschung: Es war weiß, auf alles Autos und Hausdächern lagen mehrere Zentimeter Schnee. Und als ich dann im Laufe des Vormittags aus der Stadt herausfuhr, gab es wirklich eine Schneedecke.

Aber lange hielt uns das nicht vor, schon am Mittag war alles weggeschmolzen.

Nur die Kälte ist uns geblieben. Nachts haben wir Frost, tagsüber kommen wir nicht an die fünf Grad.

Winteranfang

Dezember 5, 2009

Schon seit einer Weile will ich meine Untersuchung über das Wetter fortsetzen, hatte aber irgendwie keinen Anlass. Jetzt habe ich ihn: Der Winter ist in Sichtweite gerückt.

Der November war wechselhaft, tagsüber halbwegs warm, nachts meist sehr frisch, ein par Tage gab es Schauer. Aber es ist immer relativ schnell und die trockene Erde hat im Nu alles Wasser aufgesogen.

Selbst der Regen hier ist trockener als in Deutschland, wie mir ein kleines Erlebnis zeigte: Eines morgens – ich war gerade auf der Arbeit – fing es an zu regnen. “Scheiße”, dachte ich, “Ich habe Wäsche draußen hängen. Die dürfte gerade trocken sein und weicht jetzt wieder völlig ein.” Aber sie war gerade mal feucht, als ich sie am Nachmittag endlich rein holen konnte. So ist es hier mit dem Regen. Es fällt gerade genug Wasser vom Himmel, um feuchte Flecken auf dem Boden zu hinterlassen.

Die Temperaturen waren insgesamt ungewöhnlich mild, meine Freundin Sal wunderte sich ständig über die hohen Temperaturen. Aber was heißt das? Dass es tagsüber oft fast so warm war, wie im Oktober, an die 20°. Aber nur noch nachmittags und nur noch in der Sonne. Die knallte immer noch, konnte die Luft aber nicht mehr aufwärmen. T-Shirt taugten bestenfalls noch für ein nachmittägliches Sonnenbad. Und die Nächte waren frisch, meinen warmen Pulli und meine langen Unterhosen habe ich schon gebraucht.

Und jetzt haben wir die nächste Stufe erreicht. Letzte Woche vermisste ich zum ersten Mal Handschuhe und Mütze, und Sonntag sah ich dann den offiziellen Winterboten: Die Gipfel der Sierra, die am Horizont aufragen, sind Schneegekrönt.

Damit fängt die richtige Kälte an.

Moncloa: Faschistische Überreste

Dezember 2, 2009

Das Hauptquartier der Luftwaffe - Wer findet die Plakette?

Die Geschichte gerät schnell in Vergessenheit. Vom heutigen Deutschland aus wirkt Spanien wie eine Demokratie mit Königshaus, vergleichbar mit Holland oder Schweden – aber der Hintergrund ist ganz anders. Denn die spanische Demokratie ist gerade mal 30 Jahre alt. Bis in die 70er Jahre herrschte hier Francisco Franco, ein faschistisch-katholischer Diktator und Bundesgenosse Hitlers.

Und immer wieder stoße ich auf Kontinuitäten seines Regimes. Hier erst einmal einige Gebäude, die sich leicht besuchen lassen, auf der Plaza de Moncloa.

Direkt gegenüber der Statue zu ehren der Flieger findet sich ein besonders erschreckendes Beispiel: El Ejercito del Aire – Die Luftwaffe, seit 1958 hat sie hier ihr Hauptquartier. Über dem Eingang – und direkt unter der spanischen Fahne – hängt eine weiße Marmortafel. Man muss schon genau hinschauen, um die Inschrift zu erkennen: Francisco Franco, Caudillo de España, 1954. Auch über 30 Jahre nach seinem Tod hängt diese Ehrung des Diktators noch an einem Gebäude der „demokratischen“ Luftwaffe.

Folgt man der Straße rechts des Gebäudes, findet man direkt hinter der Luftwaffe eine Kaserne. Auch hier findet sich ein faschistisches Symbol: rechts unter dem Wappen hängt immer noch das Zeichen der Falange, Francos zentraler Organisation.